In letzter Zeit melden sich immer wieder besorgte Bürger zur Planung der Uferstraße zwischen Caputh und Ferch. Wir verstehen die Sorgen unserer Mitbürger. Allerdings gibt es gewichtige Gründe, weshalb wir uns für den Ausbau der Straße ausgesprochen haben, die wir Ihnen nachfolgend aufzeigen möchten. Die „erschreckenden Details“ die in der Diskussion oftmals zitiert werden, sind für uns nicht wirklich erschreckend. Grundsätzlich tut es uns auch um jeden gefällten Baum leid, aber hier geht es für uns vorrangig um die Verantwortung für die Verkehrssicherheit und erst in zweiter Linie um die Schönheit der Uferstraße und den „unverbauten Blick“, der im Übrigen durch die Abholzungen noch besser wird. Vielleicht sind in der bisherigen Diskussion einige der nachfolgenden Argumente noch nicht nähergebracht worden, was wir in Hinblick auf eine objektive Meinungsbildung hiermit gerne tun wollen. Wir sind davon überzeugt, dass wir unserer Verantwortung gerade durch den Ausbau gerecht werden, was nachfolgende Argumente unterlegen.
- Die Straße von Caputh nach Ferch ist eine Kreisstraße. Der Kreis ist in keiner Weise verpflichtet, der Gemeinde über den Ausbau der Straße Rechenschaft abzulegen. Dass die Gemeinde überhaupt gefragt wurde, ist ein reines Entgegenkommen des Kreises.
- Nach Einsprüchen vieler Bürger wurde im letzten Jahr die überarbeitete Planung im August 2012 vorgestellt. Es gab auch damals Diskussionen, aber der Kreis hat deutlich gemacht, dass er einer weiteren Überarbeitung nicht zustimmt, da die Verkehrssicherheit vorgeht, sondern eher im Gegenteil dieser Überarbeitung nur widerwillig zustimmt.
- Der Kreis kann auch immer noch im 2. Bauabschnitt wieder auf die erste Planung zurückgreifen. Der 1. Bauabschnitt ist nicht mehr aufzuhalten.
- Die überarbeitete Planung berücksichtigt die Wünsche der Bürger, weniger Bäume zu fällen. Der Kreis ist einen Kompromiss zwischen Erfüllung der Auflagen für Kreisstraßen und den Wünschen der Bürger eingegangen. Jetzt so kurz vor Baubeginn noch einmal die Angst zu schüren, ist billig, denn:
- Bereits im August 2012 war klar, wie viele Engstellen es geben wird. Es war auch klar, dass an den Engstellen zum Schutz der Bäume, die aufgrund der Bürgerwünsche nicht gefällt werden sollen, Leitplanken erforderlich sind. Das ist nicht schön, aber Verkehrssicherheit ist oberstes Gebot. Wer die Bäume nicht fällen will, der muss sie auch vor den Autos schützen. Und diese dürfen nicht den Wurzelbereich überfahren.
- Die Uferstraße ist keine Allee, sondern ein in die Uferzone übergehender Wald. Was kennzeichnet eine Allee? Die Bäume einer Sorte werden entlang einer Straße gepflanzt und werden regelmäßig gärtnerisch gepflegt. Die Bäume an der Uferstraße sind wild gewachsen und unterschiedlich alt. Es sind verschiedene Laubsorten und sie stehen nicht im entferntesten in einer Reihe. Ein gärtnerischer Beschnitt erfolgt ebenfalls nicht. Gerade die baumfreien Bereiche an der Uferstraße sind besonders reizvoll, da hier der Blick unverfälscht auf den See fallen kann.
- Die jetzt so vehement verteidigten Bäume haben laut Holzschutzgutachten alle nur noch eine eingeschränkte Lebensdauer von weniger als 8 - 25 Jahren. Wer mit offenen Augen die Straße entlang fährt, kann auch nicht wirklich sagen, dass alle Bäume schön gewachsen sind. Ist Ihnen auch schon die an vielen Stellen vorhandene zweite Baumreihe dahinter aufgefallen die weiterhin den Charakter der Straße prägt?
- Die Forderung, die Straße in das gemeindliche Straßennetz zu übertragen, lässt völlig die immensen zusätzlichen Kosten für die Gemeinde außer Acht. Selbst wenn der Ausbau zu geringeren Kosten erreicht werden kann und voll gefördert wird, muss die Gemeinde in den Folgejahren mit großen zusätzlichen Kosten rechnen. So belastet allein der Winterdienst nach vorsichtigen Schätzungen jedes Jahr den Haushalt mit mindestens 25 000 €. Die Instandhaltung der Straße dürfte nach ein paar Jahren mit ähnlichen Kosten zu Buche schlagen. Dieses Geld fehlt dann für wichtige Investitionen in Bildung, Sport und Kultur.
- Es ist bekannt, dass der Kreis bestrebt ist, Kreisstraßen an die Gemeinden abzugeben, um die Straßenbaulast auf andere Schultern zu legen. Beim Ausbau dieser Straße werden Fördermittel eingesetzt. Nach den geltenden Richtlinien muss danach die Straße noch 15 Jahre im Eigentum des Kreises verbleiben. Die positiven Auswirkungen auf den Gemeindehaushalt durch dieses Aufschieben der Übertragung sind eingängig.
- Die Straße so zu lassen, wie sie ist, ist auch keine Lösung, da schon heute die Notdienste die Straße meiden. Das heisst, Feuerwehr und Notarzt fahren über die Autobahn nach Ferch, was ein Umweg von mehr als 5 Minuten bedeutet. Das ist inakzeptabel und kann Menschenleben kosten. Mit den Busgesellschaften werden wir wahrscheinlich in absehbarer Zeit ähnliche Probleme bekommen, da sich kein Unternehmen gerne auf schlechten Straßen seine Investitionsgüter kaputt fährt.
Aus diesen Gründen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der Ausbau der Kreisstraße zwischen Ferch und Caputh die eindeutig bessere Lösung für die Gemeinde Schwielowsee und ihre Bürger ist.